Puccinia malvacearum

Puccinia malvacearum Bertero ex Mont.

(Synonyme: )

Wirt: Rosen-Malve (Malva alcea L.)

Habitus

Telien auf der Unterseite von gelblichen bis bräunlichen, oftmals etwas eingesenkten Blattflecken (seltener auch oberseits); auch am Stängel

Telien meist auf der gesamten Blattunterseite zerstreut, rund, polsterförmig, fest, jung gelbrot, später braun

Detail der Telien

Detail der Telien

Mikroskopische Merkmale siehe Alcea rosea und Malva neglecta

Sporulationszeitraum: Juli-November

Fundort: z.B. Deutschland, Niedersachsen, Lkr. Hildesheim, nördlich Bad Salzdetfurth, 07.06.2011.

Wirtsspektrum: 0?,III: Malvaceae

Verbreitung: Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Puccinia modiolae bildet Telien vor allem in Gruppen aus und hat sehr variable, lange und schmale Teliosporen, die am Scheitel oft gabelig oder anders aberrant geformt sind. P. platyspora ist ebenfalls möglich, unterscheidet sich vor allem mikroskopisch durch die meist 1-zelligen Teliosporen. Beide Arten wurden kürzlich auch in Deutschland nachgewiesen (Berndt et al. 2024).

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er verkürzt seine Entwicklung auf die Ausbildung von Telien. Spermogonien wurden nach Gäumann (1959) einmal beobachtet.

Bis vor kurzem war man in Europa noch in der bequemen Situation, dass auf Malvaceae lediglich ein einziger Rostpilz, Puccinia malvacearum mit Herkunft Chile beschrieben von Althaea officinalis, mit unterschiedlichen Häufigkeiten auf diversen Malvaceae vorkam.

Dies hat sich allerdings jetzt geändert. 2022 wurden in der Schweiz zwei weitere Rostpilze auf den Malvaceae nachgewiesen: Puccinia modiolae P. Syd. & Syd. und P. platyspora (Speg.) H.S. Jacks. & Holw. Both. Beide Arten kommen ursprünglich aus Süd-Amerika. Nachweise beider Arten liegen mittlerweile auch aus Deutschland vor (Berndt et al. 2024).


Berndt R, M. A. G. Otálora, M. Angulo & J. C. Zamora (2024) First European records of Puccinia modiolae and P. platyspora, two native South American rust fungi, and new observations on their life cycle and morphology, Mycologia, 116:6, 915-935, DOI: 10.1080/00275514.2024.2395697

Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 801ff.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 539.