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Puccinia graminis
Puccinia graminis Pers.
(Synonyme: – )
Wirt: Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa (L.) P. Beauv.)
Uredien gelbbraun, schwach polsterförmig, rundlich bis länglich auf der Blattfläche ausgebildet
Uredien von Resten der Epidermis umgeben
Uredien vor allem am Stängel lange Streifen bildend
Mikroskopische Merkmale siehe Briza media, Elymus repens und Trisetum flavescens
Sporulationszeitraum: Mai-Dezember
Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Niederbayern, Passau, sö Passau-Kohlbruck, 16.08.2014.
Wirtsspektrum: 0,I: Berberidaceae, II,III: Poaceae
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Berberitzengewächsen die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu diversen Süßgräsern um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.
Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Dieser Rostpilz ist eigentlich sehr gut durch seine Kombination von Merkmalen gut von anderen zu unterscheiden: Die Uredien sind auffällig gelbbraun, meist länglich und polsterförmig hervorgewölbt und die Uredosporen niemals mit Paraphysen untermischt. Die Telien sind von gleicher Gestalt und fast schwarz. Vor allem am Stängel sitzen die Lager meist dicht an dicht und bilden lange Streifen. Typischerweise sind diese immer von Resten der silbrigen Epidermis umgeben. Schwieriger sind isolierte Lager auf Blattflächen, die dann nur punktförmig ausgebildet sein können. Puccinia deschampsiae sieht sehr ähnlich aus, hat aber in den Uredien zahlreiche Paraphysen ausgebildet.
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 715ff.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 343.
Puccinia anthoxanthina
Puccinia anthoxanthina Gäum.
(Synonyme: P. poae-nemoralis s. l., Uredo anthoxanthina Bubák)
Wirt: Gewöhnliches Ruchsgras (Anthoxanthum odoratum L.)
Uredien auf der Oberseite von gelben oder orangebraunen Blattflecken
Uredien jung strichförmig, klein
Später rostbraun, Lager schwach polsterförmig, stäubend
Uredien mit zahlreichen braunen, gekrümmten und kopfig verdickten Paraphysen
Uredosporen schwach gelblich, kugelig oder oval, 18-20 x 15-17 µm
Sporulationszeitraum: April-Oktober
Fundort: z.B. D, Niedersachsen, Lkr. Celle, Meißendorf, Gut Sunder, 28.06.2015.
Wirtsspektrum: II,III: Anthoxanthum spp.
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel und verkürzt seine Entwicklung auf die Ausbildung von Uredien und Telien.
Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: Andere allgemein verbreitet Arten haben entweder keine Paraphysen in den Uredien (Puccinia graminis) oder nur wenige dünnwandige farblose Paraphysen (Puccinia coronata).
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 551f.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 126.
Pucciniastrum circaeae
Pucciniastrum circaeae (G. Winter) Speg. ex De Toni
(Synonyme: Phragmospora circaeae G. Winter)
Wirt: Mittleres Hexenkraut (Circaea intermedia Ehrh.)
Uredien auf der Unterseite von undeutlich heller grün gefärbten Blattflecken
Uredien pustelförmig, herdenweise, jung blass gelblich, aus der Epidermis hervorbrechend
Mikroskopische Merkmale siehe Circaea lutetiana
Sporulationszeitraum: Juni-November
Fundort: z.B. D, Bayern, Oberfranken, nw Bayreuth, w Tannenbach, 15.08.2013.
Wirtsspektrum: 0,I: Abies, II,III: Circaea spp.
Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Auf Tanne (Abies) werden im Frühjahr/Frühsommer an den Nadeln die Spermogonien und Aezien gebildet, und im Sommer wechselt der Pilz dann zum Hexenkraut (Circaea) um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.
Verbreitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).
Verwechslungsarten: keine
Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 46.
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 290.
Erysiphe polygoni
Erysiphe polygoni DC.
(Synonyme: – )
Wirt: Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare L.)
Weißes und dichtes Myzel auf den Blättern
Bei Reife werden darin kleine runde schwarze Fruchtkörper gebildet
Fruchtkörper 90 – 140 µm im Durchmesser, mit nur wenigen kurzen Anhängseln
Vorkommen: ab Sommer
Fundort: D, Niedersachsen, Hannover, Langenhagen, Liebigstraße, Wegrand