Anthracoidea sp.
(Synonyme: – )
Wirt: Wald-Segge (Carex sylvatica Huds.)
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Habitus; Sori in den Blüten; als schwarze, feste Brandkörper (ca. 1-2 mm im Durchmesser) um die Fruchtknoten. Jung von einer weißen bis silbrig-grauen Haut umgeben. Bei Reife aufreißend und das zumindest oberflächlich pulverige, schwarze Sporenpulver freigebend.
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Nur wenige Blüten eines Blütenstandes befallen (nicht systemisch)
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Sporen sehr unterschiedlich in ihrer Gestalt, rundlich, eckig oder mehr oder weniger abgeflacht
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Sporen 19-20 x 13-15 µm
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Sporenwand dunkelbraun, unregelmäßig dick (1-4 µm), an den Ecken am dicksten. Sporen mit warziger Oberfläche.
Sporulationszeitraum: Juni – September
Fundort: z.B. D, Bayern, Oberallgäu, Oberstdorf, Allgäuer Alpen, 26.07.2015.
Wirtsspektrum: Carex sylvatica
Rote-Liste-Kategorie: unbekannt
Verbreitung: Bisher gibt es nur zwei Nachweise aus Deutschland (eigene Beobachtungen)
Verwechslungsarten: Dies ist bisher die einzige Anthracoidea-Art, die auf dieser Wirtspflanze in Deutschland nachgewiesen wurde.
Bemerkung: Von Carex sylvatica ist bisher keine Anthracoidea-Sippe beschrieben. Beide Funde gelangen in den deutschen Alpen – immer in unmittelbarer Nähe zu Anthracoidea pseudirregularis. Um welche Anthracoidea-Art es sich hier genau handelt, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Eventuell handelt es sich um eine so genannte „accidental infection“.
Literatur
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 255.
Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.
Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press.