Antherospora vaillantii

Antherospora vaillantii (Tul. & C. Tul.) R. Bauer, M. Lutz, Begerow, Piątek & Vánky

(Synonyme: Ustilago vaillantii L.-R. & C. Tulasne)

Wirt: Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum (L.) Mill.)

Sori in den Antheren (Staubblätter), seltener auch gleichzeitig im Fruchtknoten

Die sterilen Blüten an der Spitze des Blütenstandes sind bei einer Infektion oft nur rudimentär ausgebildet. Infektion systemisch

Blüten mit einer puderigen und dunkel-olivbraunen Sporenmasse gefüllt

Sporen variabel in Größe und Form, rundlich, elliptisch, eiförmig oder irregulär geformt bis verlängert, 7-10 x 7-8 µm

Sporenwand 0,5 µm dick, deutlich warzig, olivbraun

Sporulationszeitraum: April – Mai

Fundort: z.B. Italien, Ligurien, sw Tavarone, 10.05.2016.

Wirtsspektrum: Muscari comosum, M. tenuiflorum

Rote-Liste-Kategorie: Vom Aussterben bedroht (RL1) (Thiel et al. 2023)

Verbreitung: In Deutschland aktuell nur noch sehr selten (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen, Kruse et al. 2022)

Verwechslungsarten: Dies ist bisher die einzige Antherospora-Art, die auf diesem Wirt nachgewiesen wurde.

Bemerkung: Antherospora vaillantii wurde in den letzten Jahren als Artengruppe erkannt und mit molekularbiologischen und mikroskopischen Untersuchungen näher analysiert. Dabei wurden mehrere Arten aus der Antherospora vaillantii-Gruppe ausgegliedert, wie z.B. A. hortensis. Antherospora vaillantii selbst ist mit seinem Vorkommen auf Muscari comosum und M. tenuiflorum begrenzt.


Literatur

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 563.

Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.

Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 6-7.