Puccinia cruchetii

Puccinia cruchetii Hasler

(Synonyme)

Wirt: Weicher Pippau (Crepis mollis (Jacq.) Asch.)

Habitus

Uredien auf beiden Blattseiten auf gelblichen Blattflecken; bei bereits absterbenden Blättern sind die Flecken grün, da der Pilz das Gewebe um sich herum möglichst lang am Leben erhält

Uredien klein, braun, meist zerstreut, früh nackt (=stäubend)

Telien von gleicher Gestalt, aber schwarzbraun

Detail der Telien

Telien am Stängel länglich, lange von der blasigen Epidermis umgeben

Uredosporen kugelig, ellipsoid oder eiförmig, entfernt stachelig, mit 2-3 Keimporen ; 21-24 x 19-21 µm

Teliosporen zweizellig, ellipsoid oder birnförmig, beidendig gerundet, an der Querwand nicht oder nur schwach eingeschnürt; Keimporus der oberen Zelle scheitelständig oder leicht seitlich versetzt, in der unteren Zelle variable Position

Teliosporen 25-29 x 19-21 µm, sehr feinwarzig bis glatt

Sporulationszeitraum: Juni-Oktober

Fundort: Deutschland, Sachsen, Erzgebirge, Erzgebirgskreis, Oberwiesenthal, 13.08.2017.

Wirtsspektrum: 0,I,II,III: Crepis hieracioides, C. mollis, C. succisifolia

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er bildet alle oben genannten Stadien auf Pippau aus.

Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtung).

Verwechslungsarten: Rostpilze auf Pippau sind sehr schwer zu bestimmen. Wichtig sind ob neben Uredien und Telien auch Spermogonien und Aezien ausgebildet werden, Anzahl und Lage der Keimporen in den Uredosporen sowie die Größe dieser. Die hier vorgestellte Art zeichnet sich durch die relativ kleinen Uredosporen aus (nicht größer als 26 µm) sowie durch das Fehlen von Spermogonien und Aezien. Viele Rostpilze auf Pippau kommen vor allem auf bestimmten Arten innerhalb der Gattung vor, es gibt aber auch polyphage Arten, mit denen ebenfalls gerechnet werden muss (z.B. P. crepidis). Eine genaue Wirtsansprache hilft bei der Bestimmung des Pilzes. Meist ist auch für viele Arten das genaue Wirtsspektrum noch nicht bekannt, oder es liegen noch keine Analysen für bestimmte Rost-Pippau Befälle vor.

Dieser Rostpilz ist wirtsspezifisch auf Weichen Pippau.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 1086.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 319.