Puccinia crepidis-montanae

Puccinia crepidis-montanae Magnus

(Synonyme)

Wirt: Berg-Pippau (Crepis pontana (L.) Dalla Torre)

Habitus

Spermogonien blattoberseits, schwach eingesenkt, in kleinen Gruppen innerhalb gelber Flecken gebildet

Aezien in kleinen Gruppen auf der gesamten Unterseite von gelblichen meist runden Blattflecken

Aezien gelborange, becherförmig, mit auswärts gebogener und zerschlitzter Pseudoperidie

Im Alter blassen die Aezien aus und werden schneeweiß (durch das entlassen der Sporenmasse)

Uredien auf beiden Blattseiten auf gelblichen Blattflecken; bei bereits absterbenden Blättern sind die Flecken grün, da der Pilz das Gewebe um sich herum möglichst lang am leben erhält

Uredien klein, zimtbraun, meist zerstreut, früh nackt (=stäubend)

Telien schwarzbraun, meist sehr klein und lange von der Epidermis bedeckt

Detail der Telien

Telien werden regelmäßig am Stängel ausgebildet

Telien am Stängel auffällig groß, länglich, ebenfalls lange von der blasigen Epidermis umgeben

Aeziosporen kugelig oder ellipsoid, Wand 1,5 µm

Aeziosporen feinwarzig, 20-25 x 14-18 µm

Uredosporen kugelig, ellipsoid oder eiförmig, entfernt stachelig, mit 2-3 Keimporen die in der Zelle verteilt liegen oder äquatorial angeordnet sind (folgendes Bild)

Uredosporen 26-29 x 19-22 µm, Keimporen hier äquatorial angeordnet (helle Punkte)

Teliosporen zweizellig, ellipsoid oder eiförmig, beidendig gerundet, an der Querwand nicht oder nur schwach eingeschnürt

Teliosporen 32-36 x 22-26 µm, feinwarzig

Sporulationszeitraum: Juni-Oktober

Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Oberallgäu, Oberstdorf, Einödsbach, Allgäuer Hochalpen, 28.07.2015.

Wirtsspektrum: 0,I,II,III: Crepis pontana

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er bildet alle oben genannten Stadien auf Berg-Pippau aus. Der Pilz ist alpin.

Selten in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Rostpilze auf Pippau sind sehr schwer zu bestimmen. Wichtig sind ob neben Uredien und Telien auch Spermogonien und Aezien ausgebildet werden, Anzahl und Lage der Keimporen in den Uredosporen sowie die Größe dieser. Die hier vorgestellte Art zeichnet sich durch die relativ kleinen Uredosporen aus (nicht größer als 26 µm) sowie durch das Fehlen von Spermogonien und Aezien. Viele Rostpilze auf Pippau kommen vor allem auf bestimmten Arten innerhalb der Gattung vor, es gibt aber auch polyphage Arten, mit denen ebenfalls gerechnet werden muss (z.B. P. crepidis). Eine genaue Wirtsansprache hilft bei der Bestimmung des Pilzes. Meist ist auch für viele Arten das genaue Wirtsspektrum noch nicht bekannt, oder es liegen noch keine Analysen für bestimmte Rost-Pippau Befälle vor.

Dieser Rostpilz ist wirtsspezifisch auf Berg-Pippau.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 1087f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 319.