Anthracoidea sempervirentis Vánky
(Immergrünseggen-Kohlenbeere)
(Synonyme: – )
Wirt: Horst-Segge (Carex sempervirens Vill.)
Habitus
Sori in den Blüten; als schwarze, feste Brandkörper (ca. 2-3 mm im Durchmesser) um die Fruchtknoten.
Sori jung von einer silbrig-grauen Haut umgeben
Bei Reife aufreißend und das zumindest oberflächlich pulverige, schwarze Sporenpulver freigebend.
Sporen breit elliptisch bis eiförmig, selten auch irregulär oder eckig, (16-) 19 – 24 (-27) x 14 – 22 μm, fast glatt
Sporenwand dunkelbraun, ungleichmäßig dick (1-3 µm), an den Ecken verdickt. Sporen mit punktierter bis warziger Oberfläche.
Sporulationszeitraum: Juli – September
Fundort: z.B. D, Bayern, Oberallgäu, Fellhorn, 31.07.2007.
Wirtsspektrum: Carex sempervirens
Rote-Liste-Kategorie: ungefährdet (Thiel et al. 2023)
Verbreitung: In Deutschland verbreitet auf diesem Wirt (eigene Beobachtungen, Klenke & Scholler 2015, Kruse 2013, 2023, Thiel et al. 2023).
Verwechslungsarten: Dies ist die einzige Anthracoidea-Art auf dem Wirt.
Bemerkungen: Kemler et al. (2024) haben herausgefunden, dass Anthracoidea sempervirentis, die auf diversen Carex-Wirten gefunden werden kann, eine Artengruppe mit mindestens vier verschiedenen Linien ist, die jeweils wirtsspezifisch sind. Drei neue Arten werden von ihnen beschrieben: Anthracoidea ferrugineae auf Carex ferruginea aus den Alpen und Karpathen, A. firmae auf Carex firma aus den Alpen und A. kitaibelianae auf Carex kitaibeliana aus den Bergen der Balkanhalbinsel. Nachweise von C. brachystachys und C. mucronata wurden nicht molekular untersucht und werden unter der Anthracoidea sempervirentis-Gruppe geführt.
Literatur
Kemler M, Denchev TT, Feige A, Denchev CM, Begerow D (2024). Host specificity in the fungal plant parasite Anthracoidea sempervirentis (Anthracoideaceae, Ustilaginales) reveals three new species and indicates a potential split in the host plant Carex sempervirens. Fungal Systematics and Evolution 13: 91–110. doi: 10.3114/fuse.2024.13.04
Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 254.
Kruse J (2023) – Nachtrag zur Kenntnis der phytoparasitischen Kleinpilze aus dem bayerischen Allgäu. Mycologia Bavarica 23: 73-124.
Kruse J (2019) Faszinierende Pflanzenpilze: Erkennen und Bestimmen. Quelle & Meyer, Wiebelsheim: 119.
Kruse, J. (2013): Phytoparasitische Kleinpilze in den Berchtesgadener und angrenzenden Salzburger Alpen unter besonderer Berücksichtigung des Nationalpark Berchtesgaden. – Zeitschrift für Mykologie 79: 99-175.
Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.
Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 64f.
Internet
Externer Link