Gymnosporangium tremelloides

Gymnosporangium tremelloides R. Hartig

(Synonyme: – )

Wirt: Gewöhnlicher Wacholder (Juniperus communis L.)

Habitus

Die Telien werden an dicken bis mitteldicken Ästen an Anschwellungen gebildet (Telien hier eingetrocknet)

Telien bei Feuchtigkeit tremelloid aufquellend, orange bis braun

Detail der Telien

Teliosporen zweizellig, glatt, mit dunkelbrauner, bis 2,5µm dicker Wand

Beide Zellen der Teliosporen stumpfe kegelförmig, in der oberen Zelle 3, in der unteren Zelle 2 Keimporen (alle ohne Kappen)

Es gibt auch mehrfach dünnwandigere Teliosporen

Junge Basidie an einer Teliospore

Basidie mit mindestens zwei Sterigmen

Basidiosporen variabel in Größe und Form, gelblich, 15-25 x 10-15 µm

Sporulationszeitraum: Mai-Juni

Fundort: z.B. Thüringen, Wartburgkreis, Großer Drachenstein, 22.05.2020.

Wirtsspektrum: 0,I: Sorbus, III: Juniperus

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Mehlbeere (Sorbus) die Spermogonien und Aezien (Roestelien) gebildet werden, wechselt der Pilz im Frühjahr auf Wacholder (Juniperus), um dort die Entwicklung mit der Ausbildung von Telien zu vollenden.

Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, Kruse et al. 2021).

Verwechslungsarten: Andere Gymnosporangium-Arten wären ebenfalls auf diesem Wirt möglich. Zur Unterscheidung ist es sehr wichtig sich die Anzahl und Lage der Keimporen in den Zellen anzuschauen. Desweiteren ist es wichtig, ob die Telien an den Stämmen, Zweigen oder sogar auf den Nadeln vorkommen. Gymnosporangium clavariiforme hat z.B. lang ausgezogene, zugespitze, leuchtend orangefarbene Telien die an Stämmen ausgebildet werden, und G. sabinae schmutzig orangebraune Telien die breiter als hoch sind.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 1167.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 769.

Kruse J, Thiel H, Graebner H, Krisai-Greilhuber I, Nartschick A, Sothmann B, Wehr K, Kummer V (2021): Bemerkenswerte Funde phytoparasitischer Kleinpilze (15). Zeitschrift für Mykologie 87(1): 51-109.