Entyloma bellidis

Entyloma bellidis Krieg.

(Synonyme: – )

Wirt: Gewöhnliches Gänseblümchen (Bellis perennis L.)

Entyloma bellidis_Bellis perennis_JKruse (1)Sori in den Blättern

Entyloma bellidis_Bellis perennis_JKruse (2)Blattflecken rundlich, 0,5-5 mm im Durchmesser

Entyloma bellidis_Bellis perennis_JKruse (3)Sori jung weißlich, gelblichweiß oder grünlich, später braun; regelmäßig mit einem weißen Rasen (Anamorphe des Brandpilzes)

Im Durchlicht erscheinen die Flecken dunkel (mit Sporenmasse gefüllt)

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporen rundlich bis eiförmig, selten auch irregulär

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporenwand gleichmäßig 1-2 µm dick, glatt

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporen 11-12 x 10-12 µm, farblos bis blass gelblich

Sporulationszeitraum: April – September

Fundort: z.B. D, Niedersachsen, Katlenburg, Wiese, 13.05.2010 (Thiel 2011).

Wirtsspektrum: Bellis annua, B. integrifolia cult., B. perennis, B. sylvestris

Rote-Liste-Kategorie: Ungefährdet (Thiel et al. 2023)

Verbreitung: In Deutschland auf diesem Wirt zerstreut bis häufig zu finden (eigene Beobachtung, Klenke & Scholler 2015).

Verwechslungsarten: Es gibt nur diesen Brandpilz auf Gänseblümchen. Sehr ähnlich kann aber der Schlauchpilz Protomycopsis bellidis aussehen. Die Blattflecken sind in der Regel kleiner, etwas erhaben und gelblich (blaue Markierungen), die vom Brandpilz auffällig rundlich und weißlich (orange Markierung). Mikroskopisch unterscheidet sich die Art durch Dauersporen von 32–45 μm Ø. Beide Arten können, wie hier auf den Beispielbildern, auch gemeinsam auf einer Pflanze bzw. einem Blatt vorkommen.

Mischinfektion von Entyloma bellidis mit Protomycopsis bellidis auf Bellis perennis.

Bemerkung: Viele Arten der Gattung Entyloma bilden eine Anamorphe (Entylomella) aus, welche makroskopisch als weißlicher Rasen auf den Blattflecken und mikroskopisch in farblosen, etwas gekrümmten Konidien zu erkennen ist. Dieser Brandpilz bildet regelmäßig die Anamorphe aus.


Literatur

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 171.

Thiel, H. (2011): Phytoparasitische Kleinpilze in Südniedersachsen – Ergebnisse einer Exkursionstagung. Boletus 33(2): 103-121.

Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.

Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 155f.

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Internet

Entyloma bellidis