Antherospora vindobonensis

Antherospora vindobonensis R. Bauer, M. Lutz, Begerow, Piątek & Vánky 2008

(Synonyme: – )

Wirt: Wiener Blaustern (Scilla vindobonensis Speta)

AntherosporaVindobonensis_Scilla vindobonense_JKruse (1)Habitus

AntherosporaVindobonensis_Scilla vindobonense_JKruse (2)Sporenmasse olivbraun, in den Staubblättern und Fruchtknoten

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporen rundlich bis ellipsoid, oftmals etwas irregulär, Wand fein punktiert

OLYMPUS DIGITAL CAMERASporen 9-11 x 9-10 µm

Sporulationszeitraum: März-April

Fundort: D, Bayern, München, Menzinger Straße, Botanischer Garten, 24.03.2014.

Wirtsspektrum: S. vindobonensis

Rote-Liste-Kategorie: Nicht etabliert (Thiel et al. 2023, Die Art wurde 2014 im Botanischen Garten München nachgewiesen (Kruse et al. 2019). Der Wirt kommt wild in Deutschland nur in einem sehr kleinen Areal vor und wird nur selten gepflanzt. In den autochthonen Wirtspopulationen wurde der Pilz bisher nicht gefunden. Statt einer unbeständigen Art könnte es sich auch um eine indigene Art handeln, für die ein Rückgang mit ihrem langfristig zurückgegangenen Wirt wahrscheinlich wäre.)

Verbreitung: In Deutschland mit dem oben bebilderten Fund erstmalig nachgewiesen (Klenke & Scholler 2015, Kruse et al. 2019).

Verwechslungsarten: Dies ist bisher die einzige Antherospora-Art, die auf dieser Wirtspflanze in Deutschland nachgewiesen wurde.

Bemerkung: Die Art ist morphologisch quasi identisch mit Antherospora scillae und unterscheidet sich von dieser nur durch phylogenetische Merkmale (Basenpaare auf dem Gen). Es ist eine kryptische Art (Vánky 2012).

Der Wirt ist nahe verwandt mit dem Zweiblättrigen Blaustern (S. bifolia), von dem er sich vor allem durch die grünlich überhauchten Knospen sowie einen weißen Ring an der Basis der Perigonblätter unterscheidet.


Literatur

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 728.

Kruse J, Thiel H, Klenke F, Kummer V (2019) Bemerkenswerte Funde phytoparasitischer Kleinpilze (12). Zeitschrift für Mykologie 85(2): 315-342.

Thiel H, Klenke F, Kruse J, Kummer V, Schmidt M (2023) Rote Liste und Gesamtartenlisteder phytoparasitischen Kleinpilze Deutschlands [Brandpilzverwandte (Exobasidiomycetesp.p., Ustilaginomycetes p.p.), Rostpilzverwandte (Kriegeriaceae p.p., Microbotryales, Pucciniales),Wurzelknöllchenpilze (Entorrhizaceae), Echte Mehltaupilze (Erysiphaceae), FalscheMehltaue (Peronosporaceae p.p.) und Weißroste (Albuginaceae)]. Naturschutz undBiologische Vielfalt 170(5):1-347.https://www.rote-liste-zentrum.de/files/NaBiV_170_5_1_RL_Phytoparasitische_Kleinpilze_Phytoparasitische_Kleinpilze_2023_20230911-1138.pdf

Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press: 9.