Microbotryum dianthorum

Microbotryum dianthorum (Liro) H. Scholz & I. Scholz. s. l. (Nelken-Blütenbrände)

(Synonyme: Ustilago dianthorum Liro)

Wirt: Montpellier-Nelke (Dianthus hyssopifolius L.)

Habitus

Sporenmasse in den Staubbeuteln; diese durch das Sporenpulver braun bis dunkelviolett gefärbt

Befallene Blüten haben braune bis dunkelviolett gefärbte Staubbeutel haben (links), die Blüte rechts ist gesund

Detail der befallenen Staubbeutel (aus Blüte präpariert)

Mikroskopische Details siehe: Dianthus deltoides

Sporulationszeitraum: Juni – Oktober

Fundort: z.B. Slowenien, Triglav Nationalpark, Koča pri Triglavskih jezerih zur Zasavska koča na Prehodavcih, 23.07.2019.

Wirtsspektrum: III: Dianthus spp.

Bemerkung: Die Gattung Microbotryum wird wegen der dunkel verfärbten Staubblätter oft als Antherenbrand bezeichnet, auch wenn diese Gattung nicht zu den Brandpilzen sondern zu den Rostpilzen im weiteren Sinne zählt (Bauer et al. 1997). Früher wurde die Art wie alle Microbotryum-Arten die Nelkengewächse befallen zu Microbotryum violaceum gestellt. Von Dianthus-Arten sind noch weitere Arten berichtet, zur Abspaltung (kryptischer) Arten aus dem M. dianthorum-Komplex fehlen sowohl eindeutige
molekulare als auch morphologische Unterscheidungsmerkmale oder Infektionsversuche. Als weitere Arten benannte werden z.B. M. carthusianorum Denchev, T. Giraud & M. E. Hood, M. shykoffianum T. Giraud, Denchev & M. E. Hood und M. superbum (Liro) Denchev, T. Giraud & M. E. Hood.

Keine Nachweise auf diesem Wirt aus Deutschland (Klenke & Scholler 2015).

Verwechslungsarten: Keine


Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 346.

Kruse, J (2019) Faszinierende Pflanzenpilze: Erkennen und Bestimmen. Quelle & Meyer Wiebelsheim, 528 S.

Scholz, H., Scholz, I. (1988) Die Brandpilze Deutschlands (Ustilaginales). Englera 8: 206f.

Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press.