Tranzschelia discolor

Tranzschelia discolor (Fuckel) Tranzschel & M. A. Litv.

(Synonyme: T. iranica M. Abbasi & Gjærum, Puccinia discolor Fuckel)

Wirt: Schlehe (Prunus spinosa L.)

Habitus

Pilzlager auf der Unterseite von gelblichen bis rotvioletten kleinen Blattflecken

Uredien zimtbraun, klein, früh nackt (=stäubend), meist herdenweise; Telien von gleicher Gestalt, aber schwarzbraun

Uredosporen eiförmig, ellipsoid oder birnenförmig, zum Scheitel hin verjüngt

Uredosporen 25-27 x 15-17 µm, am Scheitel bis auf 6 µm verdickt

Ornament fein stachelwarzig

Teliosporen in Faszikeln, 2-zellig; obere Zelle kugelig, dunkelbraun, untere Zelle schmäler und heller

Teliosporen 30-33 x 20-22 µm

Wand der oberen Zelle der Teliosporen grobwarzig, untere Zelle soll laut Literatur fast glatt sein, kann aber ebenfalls warzig sein

Sporulationszeitraum: Juni-November

Fundort: z.B. D, Rheinland-Pfalz, Lkr. Trier-Saarburg, nö Freudenburg, Eiderberg. 30.09.2014.

Wirtsspektrum: 0,I: Zieranemonen (Anemone cult.), II,III: Prunus

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Im Fühling/Frühsommer werden auf Zier-Anemonen die Spermogonien und Aezien gebildet und im Sommer wechselt der Pilz dann auf verschiedene Steinobstgewächse (Prunus) um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.

Zerstreut auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Sehr ähnlich ist Trachyspora pruni-spinosae, bei der die Telien nicht in Faszikeln gebildet werden. Außerdem sind beide Zellen der Teliosporen hier warzig.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 201f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 660.