Puccinia longissima

Puccinia longissima J. Schröt.

(Synonyme: – )

Wirt: Zierliches Schillergras (Koeleria macrantha (Ledeb.) Schult.)

Habitus

Pilzlager auf der Unterseite von deutlichen gelben oder violetten Blattflecken

Detail der Blattflecken

Pilzlager parallel zwischen den Blattnerven auf der Blattoberseite gelegen

Uredien rotbraun oder gelbbraun, früh nackt, von Resten der Epidermis umgeben

Telien von gleicher Gestalt aber schwarzbraun bis schwarz, oftmals etwas polsterförmig und fest

Detail der Telien

Uredosporen kugelig bis ellipsoid, Wand bräunlich, Inhalt orangefarben; 23-25 x 23-24 µm

Uredosporen entfernt stachelwarzig; Teliosporen zweizellig, meist keulenförmig, am Scheitel bis auf 12 µm verdickt

Teliosporen 60-76 x 15-20 µm

Sporulationszeitraum: Mai-Oktober

Fundort: Deutschland, Sachsen-Anhalt, Lkr. Wittenberg, w an Kemberg, 09.07.2014.

Wirtsspektrum: 0,I: Sedum spp., II,III: Koeleria 

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Dickblattgewächsen die Spermogonien und Aecien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu Schillergras und um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.

Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen), wärmeliebend.

Verwechslungsarten: Von der Sporenlagerfarbe kann der Pilz eigentlich nur mit Puccinia graminis verwechselt werden. Diese Art bildet längere Lager aus (schmäler) und die Uredosporen sind auffällig ellipsoid, nie rundlich.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 724.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 485.