Puccinia graminis

Puccinia graminis Pers.

(Synonyme: )

Wirt: Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris L.)

Habitus

Aezien unterseits von zahlreichen deutlichen, meist gelblichen bis rötlichen, runden Blattflecken

Blattflecken oftmals etwas eingesenkt

Aezien in Gruppen angeordnet; jung aus nur wenigen „Bechern“ bestehend

Aezien orangegelb bis orangefarben, becherförmig, mit auswärts gebogener und zerschlitzter Pseudoperidie; meist an Hypertrophien

Aezien können auch an den Früchten ausgebildet werden

Stellenweise sind die Aezien auffällig länglich/röhrig geformt; dies wird vor allem an sehr sonnenexponierten Standorten beobachtet (Standortmodifikation)

Aeziosporen rund bis stumpf polyedrisch, sehr fein warzig

Aeziosporen 19-22 x 15-17 µm

Zellen der Pseudoperidie mit warziger Innenwand und gestreifter Außenwand

Sporulationszeitraum: Mai-Juli

Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Unterfranken, Lkr. Würzburg, 06.06.2015.

Wirtsspektrum: 0,I: Berberidaceae, II,III: Poaceae

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer auf Berberitzengewächsen die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zu diversen Süßgräsern um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.

Verbreitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Es gibt mehrere Rostpilze auf Berberitze, die Aezien ausbilden. Wichtig ist die Form der Pseudoperidie (deutlich becherförmig, auswärts gebogen) oder ist diese nur rudimentär ausgebildet, sowie die Größe der Aeziosporen. Ähnliche Arten sind Puccinia brachypodii, P. pygmaea und P. poae-nemoralis, die beide kleine nicht breit becherförmige Aezien ohne auswärts gekrümmte Pseudoperidie ausbilden.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 715ff.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 172.