Puccinia crepidis s.l.

Puccinia crepidis J. Schröt. s.l.

(Synonyme)

Wirt: Zwerg-Pippau (Crepis pusilla (Sommier) Merxm.)

Habitus

Aezien meist auf der ganzen Blattunterseite von deformierten Blättern oder Pflanzen zu finden; oftmals systemisch und dann ganze Pflanze deformiert, Blätter auffällig steif aufrecht

Aezien gelborange, becherförmig, mit auswärts gebogener und zerschlitzter Pseudoperiedie

Uredien auf beiden Blattseiten, klein, zimtbraun, meist zerstreut, früh nackt (=stäubend)

Telien von gleicher Gestalt, aber meist etwas größer und schwarzbraun

Aeziosporen stumpf polyedrisch oder ellipsoid, dünnwandig, feinwarzig, 16-22 x 15-17 µm

Zellen der Pseudoperidie dachziegelartig angeordnet, Wand 5 µm dick

Uredosporen kugelig, ellipsoid oder eiförmig, 2-3 Keimporen (durch aufquellen der Wände zu erkennen), entfernt stachelig

Uredosporen 21-26 x 19-21 µm, Wand 1,5 µm, blassbraun; Teliosporen zweizellig, ellipsoid oder eiförmig, beidendig gerundet, an der Mitte nicht oder nur schwach eingeschnürt

Teliosporen 25-28 x 22-24 µm

Sporulationszeitraum: April-Juli (mediterran)

Fundort: Griechenland, Rhodos, Archangelos, 31.03.2017.

Wirtsspektrum: 0,I,II,III: Crepis spp.

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt keinen Wirtswechsel. Er bildet alle oben genannten Stadien auf Pippau aus. Es handelt sich um eine polyphage Art die auf zahlreichen Pippau-Arten vorkommen kann. Hauptwirt ist in Deutschland der Kleinköpfige Pippau.

Keine Funde auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015).

Verwechslungsarten: Rostpilze auf Pippau sind sehr schwer zu bestimmen. Wichtig sind ob neben Uredien und Telien auch Spermogonien und Aezien ausgebildet werden, Anzahl und Lage der Keimporen in den Uredosporen sowie die Größe dieser. Die hier vorgestellte Art zeichnet sich durch die relativ kleinen Uredosporen aus (nicht größer als 26 µm) sowie durch das Fehlen von Spermogonien und Aezien. Viele Rostpilze auf Pippau kommen vor allem auf bestimmten Arten innerhalb der Gattung vor, es gibt aber auch polyphage Arten, mit denen ebenfalls gerechnet werden muss (die hier vorgestellte oder P. crepidis). Eine genaue Wirtsansprache hilft bei der Bestimmung des Pilzes. Meist ist auch für viele Arten das genaue Wirtsspektrum noch nicht bekannt, oder es liegen noch keine Analysen für bestimmte Rost-Pippau Befälle vor.

Vermutlich handelt es sich bei der oben vorgestellten Art um ein eigenständiges Taxon.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 1074ff.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 317f.