Puccinia brunellarum-moliniae

Puccinia brunellarum-moliniae P. Cruchet

(Synonyme: )

Wirt: Großblütige Braunelle (Prunella grandiflora (L.) Scholler)

Habitus

Aezien auf der Unterseite von großen, auffälligen, gelblichen oder rotvioletten Blattflecken

Detail

Blattunterseite mit den noch nicht aus der Epidermis hervorgebrochenen Aezien

Aezien weiß, in großen Gruppen kreisförmig angeordnet

Aezien becherförmig, mit umgebogenem zerschlitztem Rand

Detail der Aezien; sie sind nur sehr kurzlebig und sehr hitzeempfindlich, nach spätestens 1 Woche trocknen sie ein

Aeziosporen in Ketten, farblos, feinwarzig

Aeziosporen stumpf polyedrisch, 17-19 x 14-15 µm

Pseudoperidienzellen durch Stäbchenstruktur warzig

Sporulationszeitraum: April-Juli

Fundort: Deutschland, Bayern, Oberallgäu, Oberstdorf, ca. 4 km NE, Allgäuer Alpen, Edmud Probst Hütte, 06.07.2017.

Wirtsspektrum: 0,I: Prunella spp., II,III: Molinia spp.

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während im Frühsommer die Spermogonien und Aezien auf Braunelle gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer zum Pfeifengras um dort mit der Ausbildung von Uredien und Telien seine Entwicklung zu vollenden.

Selten auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen, Kummer et al. 2018).

Verwechslungsarten: Keine


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 742.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 659.

Kummer et al. (2018) in Kruse J, Thiel H, Beenken L, Bender H, Braun U, Ecker J, Jage H, Klenke F, Ostrow H, Rätzel S, Schmidt M, Kummer V (2018) Noteworthy records of phytopathogenic micromycetes (9). Zeitschrift für Mykologie 84/1:87-135.