Puccinia aegilopis

Puccinia aegilopis Maire

(Synonyme: )

Wirt: Geknickter Walch (Aegilops cf. geniculata Roth)

Habitus

Uredien orangebraun, klein, pulverig, beidseitig der Blätter und am Stängel (meist blattoberseits)

Telien kurz strichförmig, dunkelbraun, fest, lange von der Epidermis bedeckt

Uredosporen blassbraun, ellipsoid, 22-24 x 17-21 µm, mit unter 10 Keimporen die stellenweise von einer auffälligen Kappe bedeckt sind

Teliosporen zweizellig, am Scheitel oft abgeplattet, 32-57 x 16-18 µm

Teliosporen am Scheitel auf bis zu 3 µm verdickt

Sporulationszeitraum: Mai-Oktober

Fundort: z.B. Spanien, Andalusien, Provinz Malaga, ca. 1,5 km NNO Campamento, 03.05.2015.

Wirtsspektrum: 0,I: Boraginaceae, II,III: Aegilops, weitere Poaceae

Bemerkung: Dieser Rostpilz vollführt einen Wirtswechsel. Während auf Borretschgewächsen im Frühsommer die Spermogonien und Aezien gebildet werden, wechselt der Pilz im Sommer verschiedenen Süßgräsern um dort seine Entwicklung mit der Ausbildung von Uredien und Telien zu vollenden. Es handelt sich um einen mediterranen Pilz.

Sehr selten auf Aegilops in Deutschland (Klenke & Scholler 2015).

Verwechslungsarten: Es gibt mehrere Rostpilze auf Gräsern, die mit dieser Art verwechselt werden können. Sie alle gehören alle in den schwierigen Artenkomplex Puccinia persistens (Wechsel zu Ranunuclaceae) und P. recondita (Wechsel zu Boraginaceae). Eine Unterscheidung von verschiedenen Rostpilzarten auf dem Aezienwirt ist meist so gut wie nicht möglich, aber auch die Stadien auf Gräsern sind meist nur sehr schwer auseinander zu halten. Es hilft sich potentielle Wirtswechselpartner zu notieren und Belege für spätere molekularbiologische Studien zu sammeln.


Gäumann, E. (1959): Die Rostpilze Mitteleuropas mit besonderer Berücksichtigung der Schweiz. – Beiträge zur Kryptogamenflora der Schweiz 12: 521f.

Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 85.