Microbotryum dianthorum

Microbotryum dianthorum (Liro) H. Scholz & I. Scholz. s. l. (Nelken-Blütenbrände)

(Synonyme: Ustilago dianthorum Liro)

Wirt: Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum L.)

Habitus

Sporenmasse in den Staubbeuteln -wenn es geregnet hat sind die gesamten Blüten schmutzig durch das Sporenpulver

Befallene Blüte: Staubbeutel durch das Sporenpulver braun bis dunkelviolett gefärbt

Bei gesunden Blüten sind die Staubbeutel frisch bläulich gefärbt (Pollen, links), während befallene Blüten braune bis dunkelviolett gefärbte Staubbeutel haben (rechts)

Detail des Befalls

Detail des Befalls

Mikroskopische Details siehe: Dianthus deltoides

Sporulationszeitraum: Juni – Oktober

Fundort: z.B. Deutschland, Bayern, Unterfranken, Fitzendorf, Wiese, 19.06.2010.

Wirtsspektrum: III: Dianthus spp.

Bemerkung: Die Gattung Microbotryum wird wegen der dunkel verfärbten Staubblätter oft als Antherenbrand bezeichnet, auch wenn diese Gattung nicht zu den Brandpilzen sondern zu den Rostpilzen im weiteren Sinne zählt (Bauer et al. 1997). Früher wurde die Art wie alle Microbotryum-Arten die Nelkengewächse befallen zu Microbotryum violaceum gestellt. Von Dianthus-Arten sind noch weitere Arten berichtet, zur Abspaltung (kryptischer) Arten aus dem M. dianthorum-Komplex fehlen sowohl eindeutige
molekulare als auch morphologische Unterscheidungsmerkmale oder Infektionsversuche. Als weitere Arten benannte werden z.B. M. carthusianorum Denchev, T. Giraud & M. E. Hood, M. shykoffianum T. Giraud, Denchev & M. E. Hood und M. superbum (Liro) Denchev, T. Giraud & M. E. Hood.

Verbreitet auf diesem Wirt in Deutschland (Klenke & Scholler 2015, eigene Beobachtungen).

Verwechslungsarten: Keine


Klenke, F., Scholler, M. (2015): Pflanzenparasitische Kleinpilze. Bestimmungsbuch für Brand-, Rost-, Mehltau-, Flagellatenpilze und Wucherlingsverwandte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. – Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum: 346.

Kruse, J (2019) Faszinierende Pflanzenpilze: Erkennen und Bestimmen. Quelle & Meyer Wiebelsheim, 528 S.

Scholz, H., Scholz, I. (1988) Die Brandpilze Deutschlands (Ustilaginales). Englera 8: 206f.

Vánky, K. (2012): Smut fungi of the world. – St. Paul: APS-Press.